Erfolgsgeheimnisse von High Performance Teams

Vielleicht kamen Sie schon einmal in den Genuss in einem echten „Dreamteam“ mitzuwirken. Ob das nun geschäftlich, im Sport oder bei einer Seilschaft war, man erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit. Haben Sie sich schon einmal gefragt was der Grund war, dass es so gut war? Das bring uns zu den Schlüsseln von effektivem Teamwork in Freude. Das Projekt „Aristotle“ von Google und eine Befragung von über 60.000 Teammitgliedern brachte an den Tag, es geht um die Art und Weise wie wir miteinander kommunizieren.

 

Dabei geht es um fünf Kernkriterien die den Unterschied machen:

Zuverlässigkeit: das bedeutet gesagt-getan; die Menschen in den Teams erledigen ihre Arbeit pünktlich, weichen ihrer Verantwortung nicht aus und man kann sich auf das Vereinbarte verlassen.

Struktur und Übersichtlichkeit: es herrscht Klarheit über die Erwartungen an jeden einzelnen; es gibt einen Plan/eine Vorstellung wie diese Erwartungen zu erfüllen sind und es ist klar kommuniziert an welchen Teamzielen gearbeitet wird.

Sinn: 
die Menschen im Team können in ihrer Arbeit einen Sinn erkennen und können mit der Zielerreichung sich selbst und dem Ergebnis Sinn geben.

Auswirkungen: Für jedes Teammitglied ist es klar und sichtbar, welchen Beitrag ihre Arbeit zum Erfolg des Gesamtunternehmens leistet.

Sicherheit: Die Teammitglieder fühlen sich im Umgang untereinander sicher. Es gibt keine Ängste bezüglich der Kommunikation oder bei Widerrede oder wenn sie über ihre Arbeit befragt werden. In der Kultur des Unternehmens pflegt man eine offene Kommunikation, d.h. Einsprüche werden nicht als ignorant, inkompetent oder negativ empfunden. Es herrscht kein Klima in dem man sich beurteilt oder verurteilt fühlt.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der letztgenannte Punkt die mit Abstand größte Wirkung hat. Jeder Mensch will seine eigene Meinung vertreten können. Niemand will bei Fragen dumm dastehen. Es ist also eine konstruktive, gewaltfreie Gesprächskultur die Teams am effektivsten macht. Durch diese Art des Austausches wird das Hirn nicht blockiert und können Gedanken in freien Fluss geraten. Es entsteht ein konstruktives “Brainstorming-Klima“ weil nicht jeder Satz messerscharf analysiert wird oder jedes Wort auf die Goldwaage kommt, sondern weil der Mut zur Kreativität gefördert wird. Ich kann sein und mich zeigen wie ich bin und muss nichts mehr hinter dem Berg halten. Dieses Sicherheitsgefühl ist essentiell. Zusätzlich gibt es Areale in denen die Mitarbeiter sich ausprobieren, etwas forschen und sich erfahren dürfen. Am besten: es gibt eine Kultur in der Erfolge auch gefeiert werden (vgl. John Croft Dragon Dreaming)

Warum? Wenn ich nicht so sein kann wie ich bin, setze ich automatisch eine Maske auf, die bereits Unehrlichkeit ausstrahlt bevor ich mit der Kommunikation begonnen habe. Ich arbeite erst auf der Ich/Ego-Ebene bevor ich in die Wir/Kooperationsebene denken kann, weil es wie von selbst einen Selbstschutz-Mechanismus installiert. Damit treten die gemeinschaftlichen Teamziele erst einmal in den Hintergrund.

Das bedeutet im Umkehrschluss:

  • Unternehmen in denen Machtbestrebungen vorherrschen und man ein Klima hat in dem nur der siegt, der die beste Idee hatte, haben klar das Nachsehen
  • Unternehmen in denen die Anerkennung und das Siegertreppchen einen Wettbewerb unter den Mitarbeitern anzettelt, kommunizieren nicht offen
  • Unternehmen in denen Einzelkämpfertum herrscht, schaffen nicht das Kooperationsniveau bei dem jeder für jeden einsteht. Keine Musketiere – kein Team!
  • Unternehmen in denen das Vertrauen gestört ist, z.B. weil bei Fehlern geurteilt wird, sind lediglich Nährboden für Unsicherheit und damit Unproduktivität
  • Unternehmen in denen der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander nicht anzutreffen ist, gehen weder mit einem guten Gefühl nach Hause, noch kommen sie mit Freude zur Arbeit
  • Unternehmer die bewusst oder unbewusst verhindern, dass Areale der Freiheit und die genannten Bedingungen zur Verfügung gestellt werden, schaffen eine Angstkultur statt einer Vertrauenskultur und damit ein trauriges statt ein freudiges Unternehmen